CATL-Batteriefertigung: Grösser als erwartet
CATL plant am Erfurter Kreuz seine neue Gigafactory für Batteriezellen
Wir haben vor geraumer Zeit an dieser Stelle schon einmal über die Pläne des chinesischen Batterie-Zellen-Herstellers CATL berichtet, der am Erfurter Kreuz seine Gigafactory bauen will. Das war beileibe keine bloße Absichtserklärung, denn die ehrgeizigen Pläne nehmen immer mehr Gestalt an.
Es kann nicht schnell genug gehen!
Matthias Zentgraf, CATL Manager Europa und ehemaliger BMW-Manager , führte aus, dass im ersten Stepp mit der Fertigung von 14 Gigawatt begonnen werden soll, bis spätestens ab 2026 die Größenordnung im dreistelligen Gigawattbereich angestrebt wird.
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Das sind sehr ehrgeizige Ziele, denn damit wäre die Batteriezellenfabrik in Thüringen eine der größten weltweit und gut dreimal so groß, wie aktuell die Gigafactory von Tesla in Nevada. Sollten die Lieferverträge mit den Automobilherstellern BMW und VW noch größere Dimensionen annehmen, könnten in Erfurt noch weitere 70 Hektar als Produktionsstandort in Frage kommen. Zu den kommenden Kunden könnten aber auch Mercedes, der französische PSA – Konzern, VOLVO oder Jaguar Land Rover gehören.
Warum ausgerechnet Thüringen als Standort?
Hier hat Thüringen mutig und mit Weitblick einen zukunftsorientierten Wirtschaftsförderungskatalog bereit gestellt und den Wettbewerbsvorteil gegen osteuropäische Standorte für sich entschieden. Zentgraf sagte, dass es für CATL aus CO2-Sicht nicht klug gewesen wäre, den Zellenrohstoff Kobalt erst aus den Nordseehäfen nach Osteuropa zu transportieren, um dann die fertigen Batteriezellen wieder zu den Automobilbauern nach Deutschland zurück zu fahren.
Für die Ansiedlung am Erfurter Kreuz hat auch die geographische Lage gesprochen. Mit dem Bau eines direkten Bahnanschlusses, einschließlich eines Containerterminals kann ein Großteil der fertigen Batterien auf dem Schienenweg transportiert werden – auch ein Umweltbeitrag zur Verringerung des CO2 – Ausstoßes.
Thüringen hat als Standort weiterhin den großen Vorteil, dass ein hoch qualifiziertes Fachkräftepotential direkt zur Verfügung steht.
Fazit
Nun haben wir die Zellenfertigung zwar vor Ort, aber eben keine deutsche, wie so oft gefordert und damit bleibt die Marktführerschaft weiter bei den Chinesen. An diesem Abhängigkeitsverhältnis ändert sich Vorab nichts – unabhängig davon: Es ist ein Schritt in die richtige Richtung zur schnellen Umsetzung der Elektromobilitätsoffensive der deutschen Autobauer.
Quellen: Elektroauto-News, Handelsblatt, Electrive, MDR