Die erste elektrische Fernbuslinie der Welt startet

Testbetrieb in Frankreich und Deutschland

Pannenursache Nr.1 Batterie

So itelt der SPIEGEL seinen Beitrag vom 13.03.2018, wonach das Unternehmen FLIXBUS ab April in Frankreich mit einem vollelektrisch betriebenem Bus auf Reisen gehen will. Hier lesen Sie die Pressemittilung im Original.

Tagtäglich können wir uns auf den Autobahnen und in den Städten davon überzeugen, dass immer mehr hochmoderne Busse unterwegs sind – allerdings ausnahmslos mit Dieselmotoren! Allein das reicht zu vielen Hinweisen und Kritiken in einer Zeit, wo der Dieselmotor auf Grund seiner schlechten Umweltbilanz im negativen Sinne hohe Aufmerksamkeit erfährt.

Flixbus macht nun mit einem vollelektrischen Bus in Frankreich die ersten Schritte in einem neuen Segment. Warum Frankreich?

Jörg Zippel

Weil auf der gewählten Route von Paris nach Amien ausreichend Ladestationen zur Verfügung stehen und weil die Entfernung von ca. 150 km wahrscheinlich auch mit einer Akkuladung zurückgelegt werden können und …weil die bürokratischen Hürden nicht so hoch wie in Deutschland sein sollen. Die Busse sollen aus China kommen, cirka 40 Personen Platz bieten und eine Reichweite von ungefähr 200 km haben.

Interessantes Batterie-Detail

Für uns als Batterie – Experten ist interessant, dass in diesen Bussen eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Lithium – Ionen –Batterie zum Einsatz kommt – die Lithium – Eisenphosphat – Batterie.

Bei diesen Batterien besteht die positive Elektrode aus Lithium-Eisen-Phosphat und die negative Elektrode aus Graphit oder hartem Kohlenstoff, in welche das elektrochemisch aktive Lithium eingelagert wird.

Die Li-Eisenphosphat-Batterien haben den Vorteil gegenüber herkömmlichen LI-Ion-Batterien, dass sie einen geringeren Innenwiderstand besitzen und somit die Ladezyklen kürzer gestaltet werden können. Ein weiterer Vorteil liegt in der Zyklisierungsfähigkeit der Batterien – ihre Lebensdauer erhöht sich, wenn sie im Mittellastbereich gefahren wird. Das bedeutet, sie muss nicht immer vollgeladen werden und sie hat nur einen minimalen Memoryeffekt.

Dem gegenüber steht allerdings eine geringere Energiedichte von durchschnittlich 100 kw/kg, die bei Li-Ion-Batterien mit LiCoO2- Kathode schon gut das Doppelte beträgt.

Was auch für den Einsatz dieser weiterentwickelten Lithium-Batterie sprechend dürfte, ist die gute Beherrschbarkeit ihres Temperaturverhaltens selbst bei mechanischen Beschädigungen. Dieser Sicherheitsaspekt spielt ja gerade bei Bussen eine große Rolle.

Erst Ende 2018 beginnt die Serienfertigung des elektrisch angetriebenen Mercedes-Benz Citaro E-CELL.

Das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung sieht eine Positive Umweltbilanz des Fernlinienbusverkehrs

So schneidet der Fernlinienbusverkehr derzeit bei allen in einer Kurzanalyse von ifeu betrachteten Umweltkennzahlen insbesondere aufgrund der modernen Fahrzeugflotte und der hohen mittleren Auslastung am besten ab.

Flixbus in Frankreich, Personal Rapid Transit in Abu Dabi – jetzt müsste auch Deutschland so langsam ins Spiel kommen. Wir bleiben im Blog am Thema!