Batterie oder Brennstoffzelle
was ist eigentlich besser ?
Elektromobilität ist ja momentan das Thema in der Automobilindustrie an dem sich Jeder artikulieren möchte. Die einen loben die Elektrovarianten bei Fahrzeugen über den grünen Klee. Andere wiederum sehen schon jetzt schwarz: Was soll bloß mit den vielen Arbeitskräften werden, die heute noch Benzin- und Dieselmotoren und das nötige Zubehör bauen?
In diesem Zusammenhang möchten wir als Batterie-Experten uns einmal der Frage zuwenden, was nun eigentlich für die Zukunft besser ist: Batterien oder Brennstoffzellen?
Wir sind uns, bei aller Euphorie, fast sicher, dass es den herkömmlichen Blei-Säure-Akku auch in 15 Jahren noch geben wird. Die Herstellungstechnologien sind ausgefeilt und er lässt sich in großen Stückzahlen wirtschaftlich fertigen. Das fast 100 Jahre alte elektrochemischen Prinzip gibt noch immer Innovation her.
Was dem Bleiakku aber seine Grenzen aufzeigt, ist der hohe Energiebedarf für alle elektrischen und elektronischen Verbraucher im Fahrzeug. Vor allem der Elektroantrieb an sich. Hier haben die Lithium-Ionen-Batterien miit verschiedensten Modifikationen ihren Siegeszug angetreten.
Selbst bei dem arg strapazierten Thema der Reichweite von elektrisch betriebenen Autos sind heute schon 600 km keine Utopie mehr. Aber da gibt es ja auch noch die Brennstoffzellen- welches Dasein fristen die eigentlich?
Brennstoffzelle im Video erklärt.
Mehr zur Brennstoffzelle?
In einem Expertengespräch mit dem Forschungszentrum Jülich gibt es belastbare Fakten
Die Brennstoffzelle hat meiner Ansicht nach besonders im Autoverkehr das Potenzial für große Zahlen. Dabei gibt es zwei drängende Themen zu bearbeiten: Die Kosten müssen fast auf das Niveau von Dieselantrieben gesenkt und der Verschleiß der Brennstoffzelle muss reduziert werden.
Batterie oder Brennstoffzelle – Ein Vergleich
Was gegen Batterien spricht
- relativ hohes Gewicht
- lange Ladezeit
- Problem der Verfügbarkeit seltener Erden
Wo Brennstoffzelle eindeutig punkten :
- Betrieb ist frei von Emissionen
- Tankzeiten wie bei Verbrennungsmotoren
- Wasserstoff ist fast unbegrenzt verfügbar
- Reichweiten liegen locker bei 600 km
Nicht alles Gold was glänzt
Was beiden Systemen gleich ist, ist die gegenwärtige, nicht zukunftsfähige Infrastruktur an Ladestellen, egal ob wir hier Ladestationen oder Wasserstoff-Zapfstellen suchen.
Die Brennstoffzelle hat aber auch gravierende Nachteile gegenüber der Batterie
Hohe Kosten und eine schlechte Klimabilanz sind da nur zwei Aspekte – so werden in den Brennstoffzellen Platinkatalysatoren verwendet. Platin ist aber nicht nur in der Verfügbarkeit begrenzt, sondern auch sehr teuer – sollte sich nun die Industrie auf Brennzellen fokussieren, würde das bestimmt nicht entspannend auswirken. Transportfähigen Wasserstoff herzustellen, kostet derzeit nicht nur viel Geld, sondern auch viel Energie. Dabei wird Wasserstoffgas heute noch vorwiegend aus fossilen Brennstoffen gewonnen und davon wollen wir uns ja möglichst mittelfristig wegen der Treibhausgase und der damit verbundenen unbefriedigenden Klimabilanz verabschieden.
Insofern verwundert es nicht, dass die Brennstoffzelle auf Grund ihrer Wirkungsweise auch noch einen nicht so guten Wirkungsgrad hat: 40%. Li-Ion-Akkus liegen bei 95% und selbst Bleibatterien bringen 85% auf die Waage.
Ein Fazit
Wir sind uns sicher, dass es bei allen Systemen in der technischen Entwicklung noch weitergehen wird. Derzeit liegen die besseren Verwertungschancen bei den Batterien – egal ob in der Verwendung als Plugin-Hybrid oder mit Verbrennungsmotor.