Die Zukunft der Autobauer liegt in der Elektromobilität
So sieht das jetzt der VW-Betriebsratschef, Bernd Osterloh.
Nachdem den deutschen Automobilherstellern ein wenig die Zeit bei der Elektromobilität davon gelaufen ist, kommt jetzt Bewegung in die Sache.
Der VW-Vorstandschef meint zwar, so brennend sei das Problem nun wirklich nicht, weil es an der Nachfrage der Konsumenten nach elektrisch betriebenen Automobilen fehle.
Der Dieselskandal scheint hier noch nach zu wirken oder warum sonst kann man in der Einschätzung der weltweiten Entwicklung des Automobilbaues so daneben liegen. Das Kundeninteresse muss doch durch attraktive Angebote für E-Autos geweckt werden. Hier können sich ja VW, BMW und Mercedes wirklich nicht mit großen Lorbeeren schmücken:
- Trotz Umweltprämie sind die Autos mit rein elektrischem Antrieb zu teuer
- Die Reichweiten der E-Mobile sind auch nicht berauschend, weil man in die Batterieentwicklung zu wenig investiert hat
- Die Infrastruktur zum schnellen Aufladen der Batterien im Tagesbetrieb ist schlicht ungenügend
- Die Modellpalette an E-Mobilen steckt auch noch in den Kinderschuhen
Hat sich die deutsche Automobilindustrie mit dem unbedingten Festhalten an Verbrennungsmotoren, und hier insbesondere den Dieselmotoren, international verzockt?
Hat man nicht gesehen, dass es nicht nur um einen Wechsel der Antriebstechnik im Auto geht, sondern um einen generellen Wandel in der deutschen Autoindustrie?
Ein „weiter so“ ist nun die schlechteste Lösung für das Automobilland Deutschland.
Das sehen im Übrigen die Betriebsratschefs von VW, Daimler, Bosch und Opel bei einer Zusammenkunft der IG Metall genau so hart und deutlich:
Die deutsche Autoindustrie muss sich dringend selbst retten und zwar mit Investitionen in einen Zukunftsplan „Elektromobilität“ – es geht um Hunderttausende Jobs in der Automobilindustrie.
„ Wenn die Autoindustrie im Autoland Deutschland einen Schnupfen bekommt, dann droht dem Arbeitsmarkt in Deutschland eine Grippe“.
Was bislang fehlt, ist eine klare erfolgsorientierte Strategie der Automobilkonzerne zur von Kontinuität geprägten Umstellung auf die neuen Anforderungen der Elektromobilität. Wer jetzt versuch,t mit Aktionismus die Elektrifizierung durchzupeitschen, der gefährdet Hunderttausende Arbeitsplätze. Bei den Markenkonzernen, die die Fahrzeuge fertigen, arbeiten in Deutschland rund 800 000 Beschäftigte – allein 200 000 davon in der herkömmlichen Motoren- und Getriebefertigung: Weniger Diesel- und Otto-Motoren = weniger Arbeitskräfte!
Das sieht auch die Zulieferindustrie mit Sorge, denn die Autobauer werden, wie in alten Zeiten, ihre Fertigungstiefe wieder erhöhen und viele Tätigkeiten im Hause selbst übernehmen.
Wenn wir die uns gestellten ehrgeizigen Umweltziele erreichen wollen und müssen, dann kommt den Themen Elektromobilität, Batteriefertigung und sparsamen Motoren eine immense Bedeutung zu – sie sind der Schlüssel zum Erfolg!
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
So kündigte jüngst der VW-Markenvorstand Herbert Diess in Wolfsburg an, dass die Kernmarke des VW-Konzerns den „Sprung an die Spitze der Elektromobilität“ anstrebe. Bis 2025 will VW eine Million Elektroautos pro Jahr verkaufen und damit Weltmarktführer in der Elektromobilität sein.