Bund fördert Fabrik für Batteriezellen

Der Versuch den Anschluss zu bekommen

Batteriezellen

Damit Deutschland bei der Batteriezellenfertigung nun nicht gänzlich den Anschluss verliert,  will der Bund bis 2021 aus dem Etat des Wirtschaftsministeriums eine Anschubfinanzierung von einer Milliarde Euro leisten.

Das ist ein Schritt in die richtige Richtung – aber hätte das nicht schon früher erfolgen müssen? Der Milliardenmarkt für Batteriezellen soll nun nicht mehr den Chinesen und Koreanern überlassen werden. Die EU-Energiekommission schätzt ein, dass die Produktion von Zellen 2021 in einer grenzüberschreitenden Kooperation mit Frankreich, Polen oder Österreich aufgenommen werden kann…..

Angesichts der aktuellen Meldungen des Weltmarktführers CATL aus China , der bei Erfurt seine Europazentrale plant, scheint ein höheres Schrittmaß angeraten.

CATL ist sich sicher, dass mit der Dieselkrise die Nachfrage der Automobilindustrie nach Batterien für E-Autos stark steigen wird. Mit der Fabrik in Erfurt entsteht der erste europäische Standort für die Fertigung von Batteriezellen überhaupt und deshalb forciert CATL das Tempo beim Bau der Fertigungsstätte. Auf einer Fläche von rund 70 Hektar sollen im ersten Schritt 240 Millionen Euro investiert und 600 Arbeitsplätze geschaffen werden – mittelfristig ist eine Investitionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro vorgesehen. Die Arbeitsplätze sollen im vierstelligen Bereich wachsen.

Wenn sich ein Konzern so ins Zeug legt, dann erscheint die eine Milliarde Euro der Bundesregierung nicht gerade überdimensioniert.

Insofern überrascht uns die Forderung des VW-Vorstandes Diess nach einer „Agenda Auto“ nicht – in diesem Wettbewerb um Automobile Zukunftsstrategien vermisst er die strategische Unterstützung der Politik – rückwärtsgewandte Dieselgipfel werden uns da nicht wirklich weiter bringen.

Das klingt aus meiner Sicht nicht nach Innovationswille.

Es fehlt in Deutschland eine „echte Agenda Auto“. „In den letzten 30 Jahren gab es keine Industriepolitik“, kritisierte der VW-Chef. Nun bräuchten Deutschland und Europa ein konstruktives politisches Umfeld, um sich mit Wettbewerbern wie China messen zu können.

„Leider kann sich zurzeit anscheinend kaum jemand in der deutschen Parteienlandschaft eine positive Perspektive für das Auto vorstellen“.

Fazit

Bleibt zum Schluss die Frage, wer wohl Entscheidungen in Sachen Batteriezellen schneller umsetzen kann.Die EU-Energiekommission mit den angedachten Kooperationen der  Länder  Deutschland, Polen Frankreich und Österreich oder aber der chinesische Konzern CATL mit seinen direkten Weisungsrichtlinien aus seiner Europazentrale in der Nähe des Erfurter Kreuzes?